Als Badebekleidung wird Kleidung bezeichnet, die zum Schwimmen oder Baden getragen wird. Sie bedeckt in jeweils unterschiedlichem Ausmaß den Körper. Frauen tragen zum Schwimmen in der Regel einen Badeanzug (schweiz. Badkleid, Badekleid). Ein zweiteiliger Anzug wird als Bikini bezeichnet. Männer tragen in der Regel Badehosen oder einteilige Schwimmanzüge.

Badekleidung für beide Geschlechter

Gesellschaftsbäder, Badanlagen oder Badestrände wie wir sie heute kennen, wurden erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts populär. Davor wurde – wenn überhaupt – nur in den bereits seit dem Mittelalter bekannten Bade- oder Kurorten gebadet und das meistens in Wannenbädern. In diesen hatte die Badekleidung keine wesentliche Bedeutung, die Privatsphäre erlaubte nacktes Baden und durch die fehlende Schwimmmöglichkeit war auch schwere Baumwollkleidung kein Problem. Ende dieses 19. Jahrhunderts kamen die ersten richtigen (Strand-)Badeanstalten in Europa auf. Diese wurden zunächst – streng nach Geschlechtern getrennt – in möglichst undurchsichtiger und wollener Kleidung besucht, alles andere galt insbesondere bei Damen als unsittlich. Gewobene Baumwolle ist wenig elastisch, wird nass sehr schwer und trocknet nur sehr langsam. Während um 1900 immerhin für den Turn- und Schwimmsport der Herren bequemere und elastischere Wirk- und Strickwaren gesellschaftsfähig wurden, wurden Frauen, die sich ebenso kleideten, gebüsst oder gar verhaftet, so etwa Annette Kellerman 1907. Eigentliche Sport- und Bademode begann sich erst mit dem Hygiene- und Gesundheitsdiskurs, dem Reformkleiddiskurs der Körperkulturbewegungen und den damit einhergehenden Gesundheits- und Lebensberatungen herauszubilden. Diese Bewegungen ermöglichten die breite Akzeptanz bequemerer Bekleidung insgesamt und der Befreiung des weiblichen Körpers insbesondere vom Korsett. Badebekleidung im heutigen Sinn ist seit der Zwischenkriegszeit populär. Die erste schweizerische Bade-Modeschau fand 1930 im Lido (Seebad) in Luzern statt.

Badekleidung wurde im frühen 20. Jahrhundert immer häufiger auch an Stränden gefordert, wo zuvor das Nacktbaden toleriert worden war. Neben der Scham (der anderen) hat das Nacktbaden einen weiteren Nachteil: Die Bademode, an der ein ganzer Industriezweig gut verdient und mit der sich Personen auch gern selbst in Szene setzen, wird bedeutungslos. Dem Schutz vor Kälte und Nässe dient die zeitweise immer knapper werdende Bademode jedenfalls nicht.

Obwohl sie bei Frauen öfter anzutreffen sind, werden Badekappen sowohl von Männern als auch von Frauen getragen. Dies ist zum einen auf die frisurschützende Funktion einer Bademütze und zum anderen auf die nur noch in wenigen Bädern bestehende Pflicht zum Tragen einer solchen Kopfbedeckung zurückzuführen. Während Männer beim Schwimmsport oft mit rasiertem Haupthaar antreten, verwenden Frauen ebenfalls eng anliegende Badekappen.

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